6. Station: Veronika reicht Jesus das Schweißtuch |
Als Künstler kam vornehmlich in Frage Marc
Gimat aus Paris, dessen Firmenschild lautete: Sociétaire
du Salon dAutomne, Émaux en cuivre". Bereits im Juli
1952 hatte dieser Emailleur mit 40 Jahren einen ansprechenden
derartigen Kreuzweg für die bischöfliche Privatkapelle nach
Luxemburg geliefert und nochmals das Rennen für die
Konviktskapelle in Diekirch wie auch später für die dortige
Herrenberg-Kapelle gewonnen. Auch in Huldingen, an der Ausfahrt nach
Gouvy gelegen, erhielt Gimat einen ebensolchen Auftrag, obwohl Jean
Barillet, Sohn von Louis Barillet, dem begnadeten Künstler der
Glasfenster im Chor der Kathedrale, am Wettbewerb für die dortige
Pfarrkirche teilgenommen hatte.
Ob ein Privatbesuch von Kirchenratspräsident
Nicolas Margue beim damaligen Ortspfarrer im Frühjahr 1958 die
offizielle Besichtigung durch drei oder vier Garer"
Kirchenratsmitglieder auslöste, läßt sich auf eine
zeitliche Distanz von 35 Jahren nicht mehr ausmachen. Jedenfalls
erhielt der Unterzeichnete bei letzterer Gelegenheit den Auftrag, eine
Verabredung in der Pariser Werkstatt des Künstlers kurzfristig zu
vereinbaren. Wir kehrten mit einer schriftlichen Offerte Gimats,
datiert vom 25. Juli 1959, heim, worin die sechsmonatige Lieferzeit,
die Zahlungsbedingungen und die Elementgröße",
70 ´ 0,50 m, nebst Variante mit
Preisaufschlag vermerkt sind, wenn Silberfassungen für die
Einzelfarbteile gewünscht würden.
Zum Glück wurde der zehnprozentige Aufschlag
gewählt, weil dadurch schärfere Kontraste bei dieser außergewöhnlichen
Größenordnung des darzustellenden Leidens und Sterbens
Christi möglich wurden. |